Description
Wien, um 1914
56 : 70 cm. Aquarell auf Papier auf Karton aufgezogen. Unterhalb der Darstellung auf dem Karton bezeichnet.
1200,00 EUR
Buch- und Kunstantiquariat
1.195,00 €
Detaillierter Entwurf einer herrswchaftlichen Villa, wahrscheinlich auf der Hohen Warte in Wien-Döbling. Das Architektenduo entwarf zwei Wohnhäuser im 18. Bezirk in Wien, die noch heute stehen. Der Entwurf mit Anklängen und Beeinflussung durch die Zeitgenossen wie Otto Wagner, Josef Hoffmann und andere. Voll ausgeführte Entwürfe wie der vorliegende, sind heute nur mehr schwer zu finden. – Gustav Knell (1871-1931) Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte 1891 k.k. Staatsgewerbeschule Wien 1 (Reifeprüfung an der Höheren Gewerbeschule, Bautechnische Abteilung) 1891-1894 Akademie der bildenden Künste Wien (Schüler bei Victor Luntz). – Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit 1916-1917 Kriegsdienst (Landsturm-Ingenieur bei Genie-Stabsgruppe in Galizien) – ab 1920 Architekturbüro mit M. Bukovics in Waidhofen/Ybbs, NÖ 1926 Befugnis eines Zivilarchitekten mit dem Wohnsitz Waidhofen/Ybbs, NÖ, Minichberg 3 bzw. Gottfried-Frieß-Gasse 7. Gustav Knell wurde 1871 als Sohn eines Beamten in Wien geboren. Nach der Reifeprüfung an der k.k. Staatsgewerbeschule in Wien 1 besuchte er bis 1894 die Akademie der bildenden Künste bei Professor Luntz in Wien. Die ersten Berufsjahre des Architekten waren geprägt durch die erfolgreiche Teilnahme an zahlreichen Wettbewerben und Projekten, meist mit wechselnden Partnern (Eduard Engelmann, Robert Hadrich und Hans Patsch). Die Themenstellung der Wettbewerbe war weit gefächert und reichte vom Bau einer Irrenanstalt bis zu General-Regulierungsplänen von Städten. Daneben entstanden aber auch selbständige Entwürfe und Projekte, die zumeist auch veröffentlicht wurden. -Nach der eigenständigen Planung eines Pfarrhofes mit Betsaal für Wien-Floridsdorf (Wien 21, Weisselgasse 1; 1904/1906) arbeitete Knell bis etwa 1910 mit Clemens Kattner an Kirchenentwürfen für Tirol und Kärnten mit. – Mit dem Architekten Rupert Diedtel, der 1911 ein Jahr bei Knell wohnte, entstand ein weiterer prämierter Wettbewerbsentwurf für ein Schutzhaus am Anninger, NÖ. – Von 1913 bis 1915 ging Knell wieder eine Arbeitsgemeinschaft, diesmal mit dem Architekten Miklos Bukovics, ein, aus der zwei Wohnhäuser in Wien und Wettbewerbsentwürfe resultierten. Ab 1920 arbeitete Knell in einem Architekturbüro in Waidhofen/Ybbs mit Bukovics zusammen. Wahrscheinlich bewirkte die Erteilung der Befugnis eines Zivilarchitekten mit Sitz in Waidhofen/Ybbs den Umzug des Architekten in diese Stadt, wo er im 62.Lebensjahr starb und auch beerdigt wurde. Das architektonische Œuvre von Gustav Knell ist nach dem heutigen Wissensstand von 1896 bis 1915 nachzuweisen. Da Knell meist mit verschiedenen Partnern arbeitete, lässt sich sein eigener Stil kaum herausarbeiten. Die in einer damaligen Fachzeitschrift reproduzierten Wettbewerbsentwürfe mit dem Luntz-Schüler Robert Hadrich, eigenständige Entwürfe um 1900 sowie der 1904 geplante Pfarrhof mit Betsaal für die Pfarrgemeinde A.B. Wien-Floridsdorf (Wien 21, Weisselgasse 1; 1904/1906) weisen meist secessionistische Züge und Einflüsse des Heimatstils auf. – Knapp vor dem Ersten Weltkrieg entwarf Knell mit dem Architekten Miklos Bukovics zwei Wohnhäuser im 18.Wiener Gemeindebezirk. Die Villa in der Hockegasse 95 (1913/14) zeigt Formen des Heimatstils und der Wiener Werkstätte. Das Wohnhaus am Türkenschanzplatz 7 (1914/15) hingegen fiel in seiner Anlage als monumentaler, fast palaisartiger Bau in barockisierenden Formen und Elementen der Wiener Werkstätte aus. – WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN: 1910 Arzthaus Kukutsch, Spittal/Drau, Neuer Platz 16, Ktn. (mit Clemens Kattner) 1913-1914 Mietvilla, Wien 18, Hockegasse 95 (mit M. von Bukovics) -1914-1915 Wohnhaus, Wien 18, Türkenschanzplatz 7 (mit M. von Bukovics) – Miklós Bukovics wurde 1871 in Budapest geboren, wo er wahrscheinlich auch seine Ausbildung erhielt und seine ersten Arbeiten ausführte. Das erste von ihm bekannte Werk ist nämlich das Handelsministerium in Budapest, das er im Jahr 1887 errichtete. Ab dem Jahr 1899 lebte und arbeitete Bukovics in Waidhofen/Ybbs, und zwar zunächst als Bauamtsleiter im städtischen Bauamt und als Betriebsleiter der städtischen Elektrizitätswerke. Im Jahr 1905 machte er sich selbständig, ohne jedoch seine Tätigkeit als Bausachverständiger für die Stadtgemeinde aufzugeben. Laut Nachruf war er ein viel beschäftigter Architekt, der neben der Realisierung diverser öffentlicher Gebäude – wie etwa dem Krankenhaus von Waidhofen (im Dehio NÖ allerdings einem Karl Soche zugeschrieben) – auch Pläne für die Kanalisierung sowie eine Reihe städtebaulicher Entwürfe erarbeitet hat. Darüber hinaus soll Bukovics in Waidhofen auch Gasthöfe, Wohnhäuser und äußerst repräsentative Villen errichtet haben.- In den Jahren 1913-1915 unterbrach Bukovics seine Tätigkeit in Waidhofen und errichtete gemeinsam mit Gustav Knell zwei Gebäude in Wien. Darüber hinaus beteiligte sich das Architektenteam an einigen Wettbewerben, bei denen Bukovics und Knell auch Preise erhielten, wie z.B. für den architektonischen Abschluss des Schottenrings (1915). Ab dem Jahr 1920 ließ sich Knell ebenfalls in Waidhofen nieder und wurde Partner in Bukovics’ Büro. Gemeinsame Arbeiten sind allerdings nicht dokumentiert, denn nach seiner Rückkehr nach Waidhofen scheint Bukovics nur noch als Sachverständiger und Gutachter für die Stadt auf. Im Jahr 1945 wurde Bukovics aller Ämter enthoben, die genaueren Hintergründe konnten jedoch nicht eruiert werden. Bukovics war in Waidhofen eine sehr populäre Persönlichkeit. Allerdings wurde er weniger aufgrund seiner Tätigkeit als Architekt geschätzt, sondern vor allem wegen seiner „Dicht- und Schauspielkunst“. Er brachte zahlreiche Sprechstücke, Volksstücke, Operetten und Spielopern zur Bühnenreife, und insbesondere das vom heimischen Dichterkomponisten Edi Freunthaler geschaffene Werk „Unter der blühenden Linde“ wurde unter Bukovics’ Regie ein derart großer Erfolg, dass das Werk auch auf Tournee wie z.B. nach Salzburg und St.Pölten ging, und bis in die 70er Jahre des 20.Jahrhunders aufgeführt wurde. -Bukovics galt als geselliger Mensch und war Mitglied in zahlreichen Vereinen, wie dem Männergesangs-, dem Schul- und dem Verschönerungsverein. 1907 war er Mitbegründer des Geselligkeitsvereins „Schlaraffia“. – Angesehen und beliebt starb Bukuvics im 76.Lebensjahr in Waidhofen/Ybbs und wurde auch am dortigen Friedhof begraben.
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Wien, um 1914
56 : 70 cm. Aquarell auf Papier auf Karton aufgezogen. Unterhalb der Darstellung auf dem Karton bezeichnet.
1200,00 EUR